SONNENSCHEIN IM SANATORIUM 12. Oktober 2014

SONNENSCHEIN IM SANATORIUM

12. Oktober 2014

Seit dem November 2013 macht die Ukraine sehr schwere Zeiten durch.

Der Wunsch der großen Mehrheit demokratische Verhältnisse im Land aufzubauen, und schließlich auch zur EU zu gehören, ist ungebrochen. Die Umsetzung der Reformschritte erweist sich als viel problematischer und übersteigt alle Erwartungen an Hindernissen.

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Besonders auch die junge Generation kämpft für ihre Träume, und das nicht nur im Wortsinn, und will die Hoffnung nicht aufgeben. Die schwächsten unter ihnen, die Kinder, leiden sehr und verstehen nicht, was um sie herum geschieht, leben mit der Angst, daß es im ganzen Land noch schlimmer werden kann.

Die Not nimmt stetig zu. Die Preise steigen, aber die Löhne bleiben konstant. Immer weniger Menschen können sich mit dem Notwendigsten versorgen. Es wird noch lange dauern, bis sich eine Normalisierung einstellt. Die Menschen wissen das, und sie üben sich in Geduld.

Alle Ukrainer halten jetzt besonders zusammen und helfen den bedürftigsten Familien.

Niemand in den Kampfgebieten konnte sich vorstellen, daß ihr Land heutzutage durch einen Krieg unter Brüdern zerstört wird.

Donezk und Luhansk sind heute die Brennpunkte, wo die Menschen nur ihr nacktes Leben retten können und auf jede Hilfe angewiesen sind.

Im Rahmen unseres Projekts „Kinder-Ukraine“ unterstützen wir Kinder, denen der Glaube an die Zukunft  verloren zu gehen droht. Statt des Gefühls der Sicherheit regiert bei Ihnen eher Zweifel und Angst.

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Mit einer aktuellen Aktion wollen wir die Kinder unterstützen, die aus den Kampfgebieten Donezk und Luhansk nach Kiev evakuiert worden sind. Viele von den Kinder haben ihre Eltern verloren, und mussten seither auf der Straße oder in zerstörten Häusern wohnen.

Einige von Ihnen hatten sich in Kellern versteckt und tagelang nur ein paar Tomaten in Gemüsegarten gefunden, die sie dann gegessen haben.

Wir haben Kontakte zu maßgebenden Personen in Kiew aufgenommen, die solche Kinder im Kampfgebiet suchen und mit großer Mühe nach Kiev holen. Diese Kinder bleiben z. B. erst einmal in Gebäuden der Kirchengemeinden, bis man für sie ein neues Zuhause findet.

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Ferienlager und Sanatorien (Erholungsstätten) sind z. Zt. nur auf Flüchtlinge eingerichtet.

Heute besuchen wir ein Sanatorium in Putscha Wodiza, wo mit unserer Unterstützung für die Kinder ein großes Fest veranstaltet wird.

Vieles ist vor Ort Mangelware. Es fehlt an Kleidung und Schuhen. Verpflegung wird regelmäßig von den Anwohnern gespendet.

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Wir haben den Kindern Spielzeug mitgebracht. Es gab handwerkliche Aktivitäten, Tanz und Musik. Mitgewirkt hat eine beliebte ukrainische Musikformation. „Krügers“ hat unser Projekt unterstützt und auch auf ihr Honorar komplett verzichtet.

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Die Kinder, die sich noch vor ein paar Tagen vor der Beschießung in den Ruinen der Häuser verstecken mussten, trauten sich erst nicht sich anzunähern.

Doch dann brach das Eis und die Kinder konnten wieder lachen und tanzen, und erzählten von ihren Träumen.

Die Kinder sangen und tanzten bis es ganz dunkel war und sie waren heute richtig glücklich.

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Wettbewerbe, Spiele, Süßigkeiten und das Wichtigste – die Hoffnung, dass es wieder gut wird haben wir den Kindern geschenkt. Sie haben heute verstanden, daß sie nicht alleine sind, und daß man auch hier bei uns in Deutschland an sie denkt, und Menschen für sie da sein wollen.

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Die Kinder sind mit den Geschenken und sehr vielen guten Eindrucken ins Bett gegangen und die Erinnerungen an den Tag werden die letzten Erfahrungen von Elend und Tod sicher langsam überschreiben.

Wir hoffen, daß die Kinder lernen sich immer mehr zuzutrauen und den Mut entwickeln Veränderungen herbeizuführen. Wir bleiben mit unserer Hilfe und Unterstützung dran.

Vielen herzlichen Dank an alle, die bei unserem Projekt mitgewirkt haben.

Nur gemeinsam können wir viel bewegen.

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